Das Hessische Landwirtschaftsministerium (HMLU) hat die nächsten Schritte zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bekanntgegeben. Bei einem Ortstermin in Mörfelden-Walldorf erklärten Experten neue Schritte bezüglich der Strategie, mit der die Tierseuche eingedämmt werden soll – mit besonderem Fokus auf das infizierte Gebiet, die sogenannte Sperrzone II.
„Die Erkundung des Seuchengeschehens ist weit vorangeschritten, die Seuchenlage ist weniger dynamisch. Wir haben in großem Umfang taktische Elektrozäune gebaut, außerdem stehen bereits etliche Abschnitte des Festzauns. Damit sind wir mit der Eindämmung der Seuche seit Ausbruch Mitte Juni einen großen Schritt vorangekommen. Jetzt liegt ein Fokus auf der Reduktion der Wildschweinbestände in der Sperrzone II. Damit verfolgen wir das Ziel, die um das infizierte Gebiet liegende seuchenfreie Sperrzone I vor einem möglichen Übertritt infizierter Wildschweine zu schützen und unternehmen alles Notwendige, um die Afrikanische Schweinepest weiter einzudämmen“, erläutert Volker Höhler, Leiter der Obersten Jagdbehörde und Leiter der Stabseinheit Schwarzwildmanagement im Hessischen Landwirtschaftsministerium.
Nächster Schritt: Reduzierung von Schwarzwild in der Sperrzone II
Zunächst galt für die Sperrzone II ein absolutes Jagdverbot, um möglicherweise infizierte Wildschweine nicht in seuchenfreie Gebiete zu vertreiben. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage bezüglich des Geschehens der Tierseuche konnten am 9. September erste Lockerungen für die Jagd beschlossen werden, unter anderem ist die Bejagung von Schalenwild (außer Schwarzwild) unter Auflagen erlaubt. Der nächste strategische Schritt sieht vor, die Wildschweindichte in der Sperrzone II zu reduzieren, um Infektionsketten zu unterbrechen und die Sperrzone I zu schützen.
Seuchenbekämpfung mit Fallen
Dafür werden in Hessen künftig in der Sperrzone II Fallen – sogenannte Saufänge – eingesetzt. Saufänge sind eine bewährte Maßnahme der Seuchenbekämpfung, die bereits im europäischen Ausland sowie in den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zur ASP-Bekämpfung zum Einsatz kommen. Ausschließlich der Saufang ermöglicht es, ganze Rotten auf einmal zu entnehmen, ohne die Tiere zu beunruhigen und eine Versprengung der Seuche in bisher noch nicht infizierte Gebiete zu vermeiden.