Die vor allem in Hessen beheimatete Apfelweinkultur steht jetzt auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland: Das haben die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, beschlossen, wie KMK und die Deutsche UNESCO-Kommission jetzt mitteilten. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hatte den entsprechenden Antrag des Vereins Apfelwein Centrum Hessen unterstützt. Das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes würdigt kreative und inklusive Kulturformen und deren reichen Schatz an Erfahrungswissen.
„Von der Streuobstwiese, die als ökologisch wertvoller Lebensraum die Landschaft prägt, über die traditionelle Herstellung des Apfelweins – bis heute vorwiegend in Familienbetrieben oder Keltergemeinschaften – bis zu Gaststätten und Festen ist die Apfelweinkultur seit Jahrhunderten ein wichtiges Element hessischer Identität“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Apfelwein bedeutet auch heute Gemeinschaft: Engagierte Menschen pflegen Obstbaumbestände, keltern gemeinsam und feiern Apfelweinfeste. Vereine, Verbände und Streuobstinitiativen geben diese Kultur weiter, vom Wissen um alte Obstsorten und Keltertechniken bis zu Verkostungen, Wettbewerben und geschmacklichen Experimenten mit Mispel, Honig und Quitte. Wenngleich auch andere Regionen Deutschlands Beiträge zur Apfelweinkultur leisten: Aus unserer Sicht gehört das Stöffche erst in den Bembel und dann ins Gerippte, und all das gehört zu Hessen. Deshalb haben wir uns gern für die Aufnahme eingesetzt und freuen uns sehr über diesen Erfolg. Nach dem 2014 aufgenommenen Hessischen Kratzputz, der vor allem in der Schwalm und im Hessischen Hinterland Fachwerkhäuser ziert, ist die Apfelweinkultur das zweite Immaterielle Kulturerbe auf der UNESCO-Liste, das unser Bundesland besonders repräsentiert.“