Der unter hessischer Federführung entwickelte Online-Antrag für das ALG II wird gut angenommen. Mehr als 12.000 Erstanträge wurden im ersten Jahr seit der Inbetriebnahme des Online-Dienstes vollständig digital eingereicht. Gestartet war das Angebot im Juni 2020 in sechs Kommunalen Jobcentern (KJC) in Hessen und Niedersachsen. Inzwischen nutzen 29 Jobcenter in neun Bundesländern das digitale Angebot.
Der Online-Antrag zeichnet sich im Vergleich zum sechsseitigen Papierantrag und seinen zahlreichen auszufüllenden Anlagen durch seine Nutzerfreundlichkeit aus: Er ist übersichtlich gestaltet und relevante Informationen müssen nur einmal, basierend auf vorherigen Antworten, eingegeben werden. Die eingebetteten Hilfetexte sind leicht verständlich und bieten Unterstützung beim Ausfüllen. Erforderliche Nachweise lassen sich per Computer oder Smartphone hinzufügen. Das ausgefüllte Antragsformular wird mit den Anlagen digital und sicher an das zuständige Kommunale Jobcenter übermittelt.
Einfach und zeitsparend
„Wir wollen die digitale Antragstellung im Sozialbereich weiter ausbauen. Sie entlastet die Bürgerinnen und Bürger, spart Amtsgänge und Zeit – und ist ein weiterer Baustein, um die Digitalisierung der Verwaltung im Verbund der 16 Bundesländer voranzubringen“, sagt der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose.
Staatssekretär Patrick Burghardt, Chief Information Officer (CIO) des Landes Hessen betont: „Wir freuen uns, dass die hessische Lösung bereits in neun Bundesländern zum Einsatz kommt. Aber, da ist noch Luft nach oben. Neben der Erleichterung für die Verwaltung durch vollständig digitale Prozesse liegt ein besonderes Hauptaugenmerk auch auf Usability und Barrierefreiheit“. Gemeinsam mit kommunaler Expertise in den Bundesländern, mit dem Hessischen Städtetag und dem Niedersächsischen Landkreistag sei das Verfahren inzwischen dahingehend erweitert worden, dass auch Folgeantragsteller ihre Unterlagen digital einreichen können. Seit April ist dies in den fünf Pilotkommunen Kreis Bergstraße, Vogelsbergkreis, Kreis Borken, Main-Kinzig-Kreis und Saale-Kreis möglich. „Weitere Ausbaustufen befinden sich in der Planung“, so der Staatssekretär.