Nachdem die Digitalisierung an den Schulen in Hessen während der Pandemie einen enormen Schub erhalten hat, wird die Landesregierung konsequent den weiteren Ausbau umfassender digitaler Strukturen vorantreiben. „Digitale Ausstattung und Unterricht sind kein Selbstzweck, sondern die wesentliche Grundlage für die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler“, sagte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute aus Anlass der Debatte zum Stand der Digitalisierung der Schulen im Hessischen Landtag. Alle Maßnahmen dienten letztendlich dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Lebenswelt vorzubereiten und deren Teilnahme – unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund des Elternhauses – zu ermöglichen. Lorz betonte, dass die Landesregierung bereits vor der Corona-Pandemie den richtigen Schwerpunkt mit ihrem Programm „Digitale Schule Hessen“ gesetzt habe. „Die Digitalisierung unserer Schulen gelingt, wenn eine gute technische Ausstattung der Unterrichtsräume und geeignete pädagogische Konzepte mit gut ausgebildeten Lehrkräften ineinandergreifen.“
Inzwischen haben alle öffentlichen Schulträger in Hessen ihre Anträge für Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule eingereicht. Damit sind die darin enthaltenden Mittel des DigitalPakts Schule in Höhe von 410 Millionen Euro durch die 34 öffentlichen Schulträger vollständig beantragt worden. Mit dem DigitalPakt, der in Hessen als Baustein des Landesprogramms „Digitale Schule Hessen“ umgesetzt wird, werden Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur wie die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen gefördert.
Der DigitalPakt Schule ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Land und Schulträgern. Rund 500 Millionen Euro können durch das Landesprogramm „Digitale Schule Hessen“ investiert werden. Neben Bundesmitteln in Höhe von 372 Millionen Euro haben die Hessische Landesregierung und Schulträger 124 Millionen zur Verfügung gestellt. Die öffentlichen Schulträger müssen bis spätestens Mitte Mai 2024 alle hieraus finanzierten Maßnahmen umgesetzt haben. Hinzu kommen Investitionen in Höhe von jeweils 50 Millionen für digitale Endgeräte an bedürftige Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie für IT-Supportunterstützung der Schulträger. Somit liegt der Gesamteinsatz für die Digitalisierung der Schulen derzeit bei 650 Millionen Euro.
Gigabitfähiger Internetanschluss an Schulen
Bis Ende 2022 werden nahezu alle Schulen an das Highspeed-Netz angebunden sein. Nach aktuellem Stand verfügen 1.509 der rund 2.000 hessischen Schulen über einen gigabitfähigen Internetanschluss, das sind bereits 77 Prozent der Schulen.
Laptops und Tablets für Lehrkräfte
Durch das 50-Millionen-Euro-Programm von Land und Bund wurden nicht nur alle geplanten Bestellungen (rund 63.900) bei der ekom21 (IT-Dienstleister der Schulträger) abgeschlossen, sondern sind auch rund 99% der Geräte bereits ausgeliefert worden und stehen zu großen Teil den Lehrkräften zur Verfügung.
Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler
Zusätzlich sind rund 87.300 Tablets und Notebooks für bedürftige Schülerinnen und Schüler über die kommunalen Schulträger und Ersatzschulträger angeschafft worden. Das 50-Millionen-Programm wurde zügig umgesetzt und ist abgeschlossen.
Mehr IT‑Administratorinnen und –Administratoren für Städte und Landkreise
Durch die zusätzlichen Geräte, werden weitere IT-Supportstrukturen bei den Schulträgern benötigt. Zur Entlastung der Schulen und Schulträger wurde daher ein drittes Zusatzprogramm mit dem Ziel ins Leben gerufen, kommunales IT-Personal oder externe Supportdienstleistungen zu finanzieren. Auch die Weiterbildung von IT-Personal ist hierdurch möglich. Hier stehen insgesamt 50 Mio. durch Bund und Land zur Verfügung. Das Programm ist in diesem Jahr angelaufen und hat eine Laufzeit bis 2023.
Hohe Nutzerzahlen beim Schulportal
Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer der landeseigenen digitalen Lehr- und Lernplattform, dem Schulportal Hessen, ist inzwischen auf mehr als 700.000 gewachsen. 97 Prozent der öffentlichen weiterführenden Schulen sowie 85 Prozent der Grundschulen setzen mittlerweile auf das kostenfreie Angebot. Die Plattform bietet Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Schulleitungen umfassende digitale Einsatzmöglichkeiten – mit Lernmanagementsystemen, vielfältigen Lerninhalten oder Applikationen zur Unterrichtsorganisation.
Nach wie vor offen ist ein landeseigenes Videokonferenzsystem, das den Schulen über das Schulportal zur Verfügung gestellt werden soll. Nach einer Gerichtsentscheidung und einem bevorstehenden Ausschreibungsverfahren geht die Landesregierung aktuell davon aus, dass das Videokonferenzsystem zum Schuljahresbeginn 2022/2023 an den Start gehen wird. Den Schulen entsteht durch die Verzögerungen weiterhin kein Nachteil. In Abstimmung mit dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit können bis auf Weiteres uneingeschränkt die bestehenden beziehungsweise bereits verwendeten Systeme genutzt werden. Dies gilt bis Ende des laufenden Schuljahres. Schulen, die auf kein Videokonferenzsystem ihres Schulträgers zugreifen können, bleibt über die Staatlichen Schulämter die Möglichkeit bestehen, bei Bedarf mit Landesmitteln die Lizenzen für eigene Videokonferenzlösungen zu verlängern.
DigitalTruck weiter auf Tour an Grundschulen
Seit vergangenen Herbst ist der „DigitalTruck“ der Landesregierung auf Tour durch 15 Schulamtsbezirke im Land. Das rollende High-Tech-Klassenzimmer soll die Neugier von Grundschülerinnen und Grundschülern für die Möglichkeiten neuester Technik wecken und gibt Lehrkräften Inspiration für eine moderne Unterrichtsgestaltung. Der DigitalTruck macht gerade Station an Schulen im Odenwaldkreis. „Die DigitalTruck-Tour soll Kindern frühzeitig wichtige Medienkompetenzen vermitteln und sie auf pädagogisch fortschrittliche Weise für die Technologien der Zukunft begeistern“, sagte Lorz.
Weitere Informationen zum DigitalTruck finden Sie unter www.digitaltruck.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.