Hessen ist ein Land des Ehrenamtes. Das bestätigt eine statistische Untersuchung, die das Zentrum für Sozialforschung Halle am Donnerstag vorgestellt hat. 41,4 Prozent der Hessinnen und Hessen ab 14 Jahren engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Bundesweit liegt Hessen damit auf dem vierten Platz und über dem Bundesdurchschnitt von 39,7 Prozent.
Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, würdigte die wertvolle Arbeit der Engagierten: „Die Studie belegt, was ich als Ehrenamtsminister bei meinen Besuchen vor Ort erlebe: Die Hessinnen und Hessen sind unglaublich aktiv und leben das Ehrenamt. Mehr als zwei Millionen Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit für andere und tragen jeden Tag dazu bei, dass unser Land lebens- und liebenswert bleibt. Der Anteil freiwillig engagierter Menschen in unserem Land ist in den vergangenen zwanzig Jahren gestiegen und hält sich nun auf einem hohen Niveau. Darauf bin ich sehr stolz.“
Grundsätzlich ist die Bereitschaft der Hessinnen und Hessen, sich zu engagieren, sehr hoch: Sie liegt mit 61,4 Prozent der Befragten ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt von 58,7 Prozent. Darüber hinaus spenden viele Menschen nicht nur Zeit. Mehr als die Hälfte aller Hessinnen und Hessen (53,5%; Bundesdurchschnitt 52,3%) haben gemeinnützige Organisationen oder Kirchen mit Geldbeträgen unterstützt.
„Die hessische Bilanz des Helfens kann sich wahrlich sehen lassen. Ich bin froh, dass es so viele Menschen gibt, die in ihrer Freizeit Kinder im Sportverein trainieren, als Gemeinderat fungieren, unsere Umwelt schützen oder Brände löschen“, betonte der Chef der Staatskanzlei. „Damit das so bleibt, unterstützen wir als Hessische Landesregierung ehrenamtlich Aktive in hohem Maße – ideell und finanziell. Allein in diesem Jahr mit mehr als 22 Millionen Euro. Ich danke allen, die sich für unsere Gesellschaft einsetzen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Auch die Pandemie hat uns wieder gezeigt, dass das Ehrenamt unsere Gesellschaft auch bei großen Herausforderungen zusammenhält.“
Hintergrundinformation
Der Freiwilligensurvey ist die größte Untersuchung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Er wird seit 1999 regelmäßig alle fünf Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben. Die Erhebung der Daten erfolgte durch eine repräsentative telefonische Befragung im Jahr 2019. Aus diesem Grund sind eventuelle Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht berücksichtigt. Die Länderauswertung dieser Daten hat das Zentrum für Sozialforschung Halle übernommen. Die Methode der Datenerhebung ist gegenüber vorhergehenden Studien dahingehend geändert worden, dass eine Gewichtung der Stichprobe nach Bildungsabschluss vorgenommen wird. Deshalb sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar. Die Engagementquoten fallen für alle Erhebungswellen nach der jetzigen Gewichtung um drei bis vier Prozentpunkte geringer aus als die bislang ohne diese Gewichtung berechneten Quoten.