Rund 75.000 Bürgerinnen und Bürger mit Terminen für die Corona-Schutzimpfung haben die Möglichkeit, schneller als zunächst erwartet, zu ihrer Impfung zu kommen. Die neuerlichen Zusagen der Impfstoffhersteller und des Bundes gegenüber den Ländern ermöglichen eine schnellere Impfung. Konkret bedeutet das für alle Bürgerinnen und Bürger, die bereits einen Termin für die Erstimpfung vereinbart haben, der nach dem 22. März 2021 liegt, dass sie ab dem 20. Februar 2021 über die telefonische Hotline oder das Onlineportal umbuchen und so früher geimpft werden können.
„Hessen bekommt mehr Impfstoff, sodass wir die Terminvergabe beschleunigen können. Das sind in erster Linie gute Nachrichten für die Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren. Wenn es mehr Impfdosen für unser Land gibt, dann können die Personen der höchsten Priorisierungsgruppe auch früher geimpft werden. Das beschleunigt die Impfungen und den Schutz vor einer Infektion mit dem SARS-Cov2-Virus insgesamt. Ab Samstag haben alle, die durch eine Infektion am stärksten gefährdet sind, die Gelegenheit frühere Termine zu bekommen“, erklärten Innenminister Peter Beuth und Gesundheitsminister Kai Klose.
So verlegen Sie Ihren Termin nach vorne
Für diese Umbuchung über die telefonische Hotline oder das Onlineportal benötigen die Impfberechtigten ihre individuellen Angaben, die sie per E-Mail bzw. per Brief (bei Buchung über die Hotline) erhalten haben. Hierbei handelt es sich um ein Angebot des Landes: Es besteht keine Pflicht, sich einen neuen, früheren Termin geben zu lassen. Alle registrierten Impfwilligen werden hierüber zudem per Brief oder E-Mail – je nach Buchungsweg – persönlich informiert. Wer einen Paartermin gebucht hat, kann entsprechend auch für zwei Personen einen neuen Termin erhalten.
Mehr Impfstoff, schnellerer Schutz
Alleine seitens des Herstellers Biontech werden von Mitte Februar bis Ende März 2021 rund 60.000 zusätzliche Dosen für Erstimpfungen in den 28 hessischen Impfzentren zur Verfügung stehen, als noch Ende Januar absehbar war. „Einerseits hat Biontech belastbare Zusagen für zusätzliche Impfdosen bis Ende März 2021 gemacht. Andererseits hat der Bund aufgrund der zugesicherten höheren Anzahl von Impfdosen pro Bundesland seine Empfehlung für das Zurückhalten der Dosen für die notwendige Zweitimpfung bei Biontech von bisher 50 Prozent auf 20 bis 25 Prozent abgesenkt. So können wir Zehntausenden Seniorinnen und Senioren einen schnelleren Weg zur Impfung ermöglichen“, betonte Innenminister Peter Beuth. Denn nun könnten größere Mengen des Impfstoffs direkt für Erstimpfungen verwendet werden.
„Mehr Impfstoff bedeutet mehr Impftermine und in der Folge schnellerer Schutz für alle. Der aktuelle Stand stärkt die Zuversicht im Umgang mit den Herstellern und in die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie. Was wir jetzt erreicht haben, ist nicht zuletzt das Ergebnis intensiver Gespräche aller Beteiligten, um mehr Verbindlichkeit der Hersteller erreichen, was Liefermengen und Liefertermine angeht“, stellt der Hessische Gesundheitsminister Kai Klose fest.
Impftermine basieren auf Prognose der Lieferzusagen für Hessen
Bisher konnten in Hessen 207.000 Menschen ihre Erst- und 96.000 bereits die Zweitimpfung erhalten. Rund 550.000 Personen gehören der höchsten Priorisierungsstufe nach der Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums an. Seit dem Beginn des zweiten Anmeldeverfahrens am 3. Februar 2021 hat das Land Hessen rund 205.000 Termine für Erst- und Zweitimpfungen in den 28 hessischen Impfzentren vergeben können. Rund 66.000 Hessinnen und Hessen der höchsten Priorisierungsgruppe haben vom 9. Februar 2021 bis einschließlich gestern ihre Erstimpfungen erhalten. Das Land Hessen hatte das Anmeldeverfahren per Onlineplattform und Telefonhotline offengehalten, damit jeder zurzeit Impfberechtigte seine zwei Termine im örtlichen Impfzentrum erhalten kann.
Die Anzahl der vergebenen Termine pro Woche und Impfzentrum basierten bisher auf einer Prognose der vom Bund Ende Januar 2021 in Aussicht gestellten Menge von Impfstoffen. Für Hessen bedeutete dies einen Richtwert von etwa 60.000 Impfdosen pro Woche. Da die Hälfte der Dosen in Hessen immer sicher zwischengelagert wurde, um im Einklang mit der Empfehlung des Bundes in jedem Fall die wichtige Zweitimpfung garantieren zu können, standen bisher etwa 30.000 Dosen pro Woche für die 28 Impfzentren zur Verfügung. Die Menge an Impfdosen (und damit auch an Terminen) pro Impfzentrum richtet sich nach dem Bevölkerungsanteil des Landkreises oder der kreisfreien Stadt. Damit nun zusätzliche Termine in den 28 Impfzentren realisiert werden können, werden diese weitere Kapazitäten zur Verfügung stellen. Aktuell erhalten in einem Impfzentrum täglich durchschnittlich etwa 140 Personen ihre Erstimpfung. Fast zehnmal so viele Impfungen wären täglich möglich.
Biontech, Moderna und Astrazeneca
Zurzeit stehen in der Bundesrepublik Impfstoffe der Firma Biontech, des Herstellers Moderna sowie seit anderthalb Wochen von Astrazeneca zur Verfügung. Biontech hat seit dem 26. Dezember 2021 bis heute fast 432.000 Impfdosen nach Hessen geliefert. Etwa 200.000 Bürgerinnen und Bürger haben bereits ihre Erst- und 96.000 die Zweitimpfung mit Dosen des Mainzer Unternehmens erhalten. Mehr als eine halbe Million weitere Impfdosen wurden bis Ende des Monats März für Hessen angekündigt.
Darüber hinaus wird Hessen auch weiteren Impfstoff von Moderna erhalten. Bisher hat das Land rund 26.000 Dosen erhalten, die letzte Lieferung traf am vergangenen Sonntag ein. Rund 5.000 Personen haben in Hessen bisher eine Erstimpfung mit diesem Vakzin erhalten. Von Astrazeneca sind inzwischen fast 58.000 Dosen angeliefert worden, eine weitere Ankündigung von fast 77.000 Dosen liegt für kommenden Freitag, 19. Februar 2021 vor. Die Impfzentren werden die Impfstoffe von Astrazeneca gemäß der bundesweit geltenden Corona-Impfverordnung an Personen der höchsten Priorisierungsgruppe verimpfen, die unter 65 Jahre alt sind. Demnach können Impfstoffe des Herstellers Astrazeneca zunächst an medizinisches Personal in den Krankenhäusern der COVID-19-Versorgung, aber im Weiteren dann auch an Rettungsdienste und Mitarbeiter mobiler Pflegedienste verimpft werden.