Der Kabinettsausschuss Demografie hat am Montag unter Vorsitz des Staatssekretärs im Hessischen Kultusministerium, Dr. Manuel Lösel, getagt. Lösel vertrat den Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, in Pfungstadt auf dem 60. Hessentag, wo der Ausschuss öffentlich getagt hat. „Wir haben uns heute darauf verständigt, die Beteiligung Jugendlicher weiterhin zu unterstützen und die Gewinnung neuer, begeisterter Freiwilliger zu fördern. Das Ehrenamt ist eine der tragenden Stützen für die Zukunft unserer Gesellschaft. Deswegen haben wir die jungen Menschen heute in den Mittelpunkt unserer Ausschusssitzung gestellt“, so der Staatssekretär, der mit den weiteren Staatssekretärinnen und Staatssekretären der Landesregierung in der Villa Büchner getagt hat.
„Kinder und Jugendliche gestalten unsere Gesellschaft von morgen. Wir sorgen von Seiten der Hessischen Landesregierung dafür, dass sie gute Chancen haben, damit sie ihre Potenziale entfalten können“, so Lösel. Er nannte den Hessentag ein „Paradebeispiel“ für ehrenamtliches Engagement, denn ohne das Engagement vieler helfender Hände und engagierter Initiativen und Vereine würde es ein solches Landesfest nicht geben. Thematisch standen Jugendpartizipation und Empowerment, d.h. die Selbstbestimmung und gesellschaftliche Mitverantwortung von Jugendlichen, im Vordergrund. „Jugendliche möchten sich beteiligen und Verantwortung übernehmen. Wenn sie zu Mitverantwortung und sozialem Engagement angeregt und kompetent begleitet werden, bilden sie Kompetenzen und Fähigkeiten aus, die wichtig sind für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie“, erläuterte der Staatssekretär.
Der Kabinettsauschuss Demografie hatte entsprechend dieser Leitlinien die „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ im Brand- und Katastrophenschutz, das Projekt „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital plus (DFSJ+)“ und den Förderaufruf „Aufsuchende Jugendarbeit in ländlichen Gebieten“ auf der Tagesordnung.
„Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ im Brand- und Katastrophenschutz
Dem Ehrenamt kommt beim Brand- und Katastrophenschutz eine sehr große Bedeutung zu: 95 % der 80.000 Einsatzkräfte sind ehrenamtlich engagiert. In Hessen gibt es mehr als 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte in rund 2.430 Feuerwehren. In den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind rund 6.000 ehrenamtliche Kinder- und Jugendbetreuer engagiert, die freiwillig und unentgeltlich rund 37.000 Kinder und Jugendliche in 2.000 Nachwuchsabteilungen der Jugendfeuerwehren betreuen.
Das Land unterstützt diese wichtige Tätigkeit mit der „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ im Brand- und Katastrophenschutz. In Rahmen dieses Beratungsprogramms werden Ehrenamtsmessen organisiert und in einem zweiten Schritt regionale Coachings und Beratungsgespräche für einzelne und interessierte Kommunen angeboten. So soll das Thema in die Fläche getragen und vor Ort geholfen werden, junge Menschen für diesen freiwilligen Einsatz zu interessieren und zu begeistern.
Projekt „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital plus (DFSJ+)“
– Hessen ist Vorreiter
Das Projekt „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital plus (DFSJ+), das die Hessische Staatskanzlei gemeinsam mit dem Ministerium für Digitales und der volunta GmbH aufgesetzt hat, wird fortgeführt. Hier leiten die jungen Menschen die ältere Generation in Senioren- und Pflegeheimen an, sich in der digitalen Welt besser zurechtzufinden. So kann die ältere Generation von der jungen lernen, wie sie bspw. mit den Enkeln Nachrichten über das Smartphone austauscht, Videoanrufe durchführt, Fotos versendet und erhält oder Spiele auf dem Tablet bedient. Das Projekt wurde von der Staatskanzlei mit 54.000 Euro gefördert. Der Abschlussbericht wurde heute im Rahmen des Kabinettausschuss Demografie am Hessentag 2023 digital veröffentlicht und ist Interessierten jetzt zugänglich. Mit der Ausrichtung des Freiwilligen Sozialen Jahres mit digitalem Schwerpunkt ist Hessen Vorreiter.
„Aufsuchende Jugendarbeit in ländlichen Gebieten“
Um die Belange von Jugendlichen insbesondere in ländlichen Gebieten zu stärken, fördert das Hessische Ministerium für Soziales und Integration seit April 2023 fünf Projekte aufsuchender Jugendarbeit in ländlichen Gebieten mit einem Gesamtvolumen von 116.000 Euro. Die aufsuchende bzw. mobile Jugendarbeit will vor allem junge Menschen erreichen, die andere Angebote der Jugendarbeit nicht nutzen oder nutzen können.
Pfungstadt ist eines der fünf geförderten Projekte in ganz Hessen. Das Projekt bezieht in der Laufzeit von April bis Oktober 2023 den Hessentag im Juni konzeptionell und methodisch mit ein. Auch hier sind junge Menschen, die so genannten Jugend-Scouts, unterwegs und befragen andere Jugendliche. Der Fokus liegt auf Jugendlichen, die eingeschränkte Zugänge zu Bildungs-, Freizeit- und Entwicklungsmöglichkeiten haben und von Ausgrenzung betroffen sind. Auch wird ein inklusiver Ansatz verfolgt, der verschiedene Altersstufen, kulturelle Herkünfte und geschlechtliche Identitäten berücksichtigt.
Der Kabinettsausschuss Demografie hat sich bei seinem Rundgang auf dem Hessentag zur „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ im Brand- und Katastrophenschutz sowie zur aufsuchenden Jugendarbeit in ländlichen Gebieten informiert. So wurde unter anderem die Jugendfeuerwehrimagekampagne vorgestellt und die Ausschussmitglieder haben sich mit Jugend-Scouts ausgetauscht.
Teilnehmer von Seiten der Landesregierung:
- Staatssekretär Dr. Manuel Lösel (Kultus und Vorsitz i.V. Staatsminister Axel Wintermeyer),
- Staatssekretär Uwe Becker (Stk, Europa),
- Staatssekretär Patrick Burghardt (Stk, Digitales),
- Staatssekretär Stefan Sauer (Innen),
- Staatssekretärin Tanja Eichner (Justiz),
- Staatssekretär Jens Deutschendorf (Wirtschaft),
- Staatssekretär Oliver Conz (Umwelt),
- Staatssekretär Dr. Martin Worms (Finanzen),
- Staatssekretärin Ayse Asar (Wissenschaft und Kunst),
- Staatssekretärin Anne Janz (Soziales).
Staatskanzlei
Tobias Rösmann
Regierungssprecher
Staatskanzlei