Das Land Hessen baut sein Engagement im Bereich der Brandschutzerziehung deutlich aus. Innenstaatssekretär Stefan Sauer hat heute in Marburg bekanntgegeben, dass insgesamt 25 Landkreise, kreisfreie Städte und Städte mit Sonderstatus im Rahmen einer einmaligen Landesbeschaffungsaktion je einen Gerätewagen „Brandschutzerziehung“ kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Zusätzlich wird ein weiteres Fahrzeug zu Ausbildungszwecken an der Außenstelle der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Marburg stationiert. Die Fahrzeuge haben einen Gesamtwert von rund 2,5 Millionen Euro. Zudem überreichte der Staatssekretär in Marburg insgesamt 17 Förderbescheide in einer Gesamthöhe von rund 335.000 Euro an hessische Gebietskörperschaften zur Unterstützung der Einstellung eines sogenannten „Brandschutzerziehungskoordinators“ auf Ebene der Landkreise, kreisfreien Städte und Städte mit Sonderstatus.
„Die Brandschutzerziehung ist eine dauerhafte und grundlegende Präventionsmaßnahme, bei der Kinder auf die Gefahren von Feuer hingewiesen werden. Alle Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen werden daher künftig mit einem eigenen Fahrzeug ausgestattet, welches ausschließlich der pädagogischen Wissensvermittlung von Klein- und Grundschulkindern über Rauch und Feuer dient. Das Fahrzeug ist mit den unterschiedlichsten Materialien, Experimenten und Anlagen ausgestattet, die gemeinsam ansprechend und kindgerecht durchgeführt werden können. Mit der flächendeckenden Ausstattung aller Landkreise und größeren Städte schaffen wir einen hessenweiten Standard in der Brandschutzerziehung. Neben der Bereitstellung der Erziehungsmobile stellen wir aber auch die notwendigen finanziellen Mittel für die Einstellung von sogenannten ,Brandschutzerziehungskoordinatoren‘ zur Verfügung. Dabei arbeitet das Land eng und vertrauensvoll mit dem Landesfeuerwehrverband Hessen zusammen, der auch in diesem Bereich wichtiger Impulsgeber und fachlicher Unterstützer ist. Gemeinsam wird die Brandschutzerziehung in Hessen mit der Beschaffung der neuen Fahrzeugtypen noch flächendeckender und effizienter gestaltet werden. Somit stärken wir die Brandschutzerziehung hessenweit“, so Staatssekretär Stefan Sauer.
Fahrzeuge sind speziell auf die Bedürfnisse zugeschnitten
Die neuen Fahrzeuge, die künftig ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Brandschutzerziehungsarbeit in den Kreisen, kreisfreien Städten und Städten mit Sonderstatus sein werden, sind als Teil des Pilotprojekts „Brandschutzerziehungskonzept“ gemeinsam mit den Brandschutzerziehungsexpertinnen und -experten des Landesfeuerwehrverbandes sowie der sieben Pilotkommunen kreiert worden. Die Fahrzeuge sind speziell auf die Bedürfnisse der Brandschutzerzieherinnen und -erzieher zugeschnitten und mit entsprechendem Material zur Wissensvermittlung beladen. Sieben dieser modernen, bedarfsgerechten Brandschutzerziehungsmobile sind im Rahmen des Pilotprojekts bereits an die teilnehmenden Landkreise Gießen, Fulda, Main-Kinzig und Offenbach sowie an die Städte Hanau, Fulda und Kassel übergeben worden. Mit der nun geplanten Landesbeschaffungsaktion sollen alle hessischen Kreise, kreisfreien Städte und Städte mit Sonderstatus mit einem solchen Fahrzeug versorgt werden.
Zum Dreiklang der Verantwortlichkeit in der Brandschutzerziehung in Hessen gehören neben den Städten und Gemeinden als ausführende Kraft insbesondere die Kreise und kreisfreien Städte, die die Brandschutzerziehung laut Hessischem Brand- und Katastrophenschutzgesetz zu planen und zu fördern haben, sowie das Land als zusätzlicher Förderer.
Bedeutung der Brandschutzerziehung
„Die Brandschutzerziehung ist eine sehr schöne Aufgabe und eine Aufgabe bei der alle Beteiligten gemeinsam anpacken müssen: sowohl das Land, als auch die Landkreise und kreisfreien Städte sowie insbesondere die Kommunen und damit verbunden die Kameradinnen und Kameraden vor Ort, denen wir für Ihren Einsatz zu großem Dank verpflichtet sind. Schließlich ist Brandschutzerziehung nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben unserer Feuerwehren, welche nur durch Unterstützung durch die zuständige Gemeinde, der Wehrführung, der Fördervereine sowie aber besonders durch die Kameradinnen und Kameraden aus den eigenen Reihen erfolgreich durchgeführt werden kann“, betonte Stefan Sauer.
Die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen ist ein elementarer Bestandteil der Aufgaben der Feuerwehren in den Kommunen und bedeutender Baustein für die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den sorgsamen Umgang mit Feuer und Rauch sowie das richtige Verhalten im Brandfall. Sie ist damit nicht nur für die Kinder und Jugendlichen, sondern auch Familien wichtig. Für die Feuerwehr bietet sich im Rahmen der Brandschutzerziehung gleichzeitig die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für eine Mitarbeit in den Nachwuchswehren zu gewinnen. Gleichwohl steht bei der Brandschutzerziehung der präventive Charakter im Vordergrund.