Mit dem neu gestarteten Programm zum Ausbau von Photovoltaikanlagen und zur Optimierung der technischen Gebäudeausrüstung in Gebäuden (PV-TGA-Programm) gehen die hessischen Hochschulen einen weiteren Schritt in Richtung der Klimaneutralität und der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst stellt den 14 hessischen Hochschulen bis zum Jahr 2025 dafür insgesamt rund 20,9 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Einschließlich des Eigenanteils der Hochschulen von jeweils 25 Prozent können so Projekte in einem Umfang von insgesamt knapp 28 Millionen Euro umgesetzt werden.
Hochschulen spielen große Rolle für Klimaneutralität
„Wir müssen bei Energieverbrauch und Stromversorgung dringend umsteuern, um die Erderhitzung aufzuhalten, und der Überfall Russlands auf die Ukraine hat gezeigt, dass es auch für unsere Sicherheit wichtig ist, von Gas, Öl und Kohle unabhängig zu werden“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die Hochschulen spielen dabei eine wichtige Rolle, schon allein wegen ihrer Größe: Sie verursachen rund die Hälfte der CO2-Emissionen der Landesverwaltung – da müssen wir also weiter ran, damit die Landesverwaltung wie geplant bis 2030 CO2-neutral werden kann. Ein weiterer Baustein dafür ist das jüngst gestartete PV-TGA-Förderprogramm. Mit den zusätzlichen Mitteln können insbesondere 72 neue Photovoltaikanlagen entstehen. Damit wird Klimaschutz und Nachhaltigkeit an den Hochschulen nicht nur gelehrt, sondern auch vorbildhaft realisiert.“
Photovoltaik-Anlagen so groß wie vier Fußballfelder
Geplant sind 72 Photovoltaik-Anlagen mit einer Fläche von insgesamt etwa vier Fußballfeldern (28.480 Quadratmetern) und einer Leistung von rund 5.552 KWp. Außerdem zähen zu den insgesamt 116 Maßnahmen des Programms auch Schritte zur Optimierung der technischen Gebäudeausstattung, beispielsweise für effizientere raumlufttechnische Anlagen, Heizzentralen und Gebäudeautomation sowie die Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Unter dem Strich bedeuten die geförderten Projekte nach den Berechnungen der Hochschulen eine CO2-Reduktion von insgesamt ca. 4.839 Tonnen pro Jahr, 5,2 Prozent der gesamten derzeitigen Emissionen im Hochschulbereich.
HEUREKA mit Fokus auf Energieeffizienz
Auch im hessischen Hochschulbauprogramm HEUREKA mit einem Volumen von insgesamt 5,7 Milliarden Euro bis 2031 liegt ein Fokus auf der Errichtung energieeffizienter Neubauten und der Sanierung älterer Gebäude. Darüber hinaus unterstützt das 2018 aufgelegte Programm COME-Hochschulen (CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm) bis 2025 die energetische Sanierung des Gebäudebestands der Hochschulen mit rund 200 Millionen Euro (50 Prozent Eigenfinanzierung durch die Hochschulen). Für die Fortsetzung von COME wurden 100 Millionen Euro für die Jahre ab 2025 in der Mittelfristigen Finanzplanung eingeplant und es konnte erreicht werden, dass der Eigenanteil für die Hochschulen auf 25 Prozent gesenkt wird.