Hessens Ministerpräsident Boris Rhein will die ländlichen Räume stärken und sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. „Die ländlichen Räume decken in Hessen rund 85 Prozent der Landesfläche ab. Für mindestens jede Zweite und jeden Zweiten in Hessen sind die ländlichen Räume zugleich Identität, Heimat, Wohnort, Arbeitsplatz und Erholungsgebiet“, sagte Rhein am Dienstag beim Besuch des Deutschen Landfrauentags in Fulda vor etwa 3000 Teilnehmerinnen. „Deshalb ist es unsere Aufgabe als Landesregierung, dafür zu sorgen, dass die Menschen heute und in Zukunft dort leben können, wo sie sich wohlfühlen und wo sie eine Perspektive für sich und ihre Familien sehen“, sagte der Ministerpräsident. Die ländlichen Räume müssten attraktiv bleiben. Daher mache er sich für einen nationalen Pakt zur Entwicklung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land stark. Der Ministerpräsident hob die bedeutende Arbeit der Landfrauen hervor. „Im Landfrauenverband Hessen sind mehr als 42.000 Mitglieder in mehr als 600 örtlichen Landfrauenvereinen organisiert“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Die Landfrauen tragen ‚Land‘ nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen. Sie schaffen Orte, an denen Heimat gefühlt und Gemeinschaft erlebt werden kann. Sie stehen mit beiden Beinen fest im Leben, sprechen Klartext und packen mit an, ohne zu zögern.“
Landfrauen sind ein starker Partner der Landwirtschaft und des Landes Hessen
Die Landfrauen seien das „Sprachrohr“ von Frauen und ihren Familien und brächten deren Interessen mit Nachdruck in die Öffentlichkeit, sagte Rhein. „Ob fairere Einkommensperspektiven für Frauen, die Frauenquote in Unternehmen oder mehr Frauen in Gremien – für all das ringen die Landfrauen. Auch für die Aufhebung geschlechterspezifischer Berufsorientierung und die Anerkennung des Ehrenamtes machen sie sich stark. Ihr Engagement ist eindrucksvoll.“ Der Ministerpräsident lobte auch die Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverband Hessen. „Die Landfrauen sind ein starker Partner der Landwirtschaft und ein starker Partner des Landes Hessen. Außerdem sind sie eine tragende Säule in der Ernährungs- und Verbraucherbildung“, sagte Rhein. Kinder und Jugendliche früh für eine ausgewogene Ernährung mit regionalen Lebensmitteln zu sensibilisieren sowie Verbraucherinnen und Verbraucher in Hauswirtschafts- und Finanzthemen zu schulen – dieser Aufgabe hätten sich die Landfrauen in besonderer Weise verschrieben. Deshalb fördere das Land diese Arbeit ausgesprochen gerne im Rahmen des Klimaschutzplans bei Projekten wie der „Werkstatt Ernährung“, dem Ernährungsführerschein oder bei Kinderkochkursen, so Rhein. Das Land Hessen unterstütze den Landfrauenverband Hessen bei Ernährungsbildungsprojekten – allein im vergangenen und im laufenden Jahr mit insgesamt rund 540.000 Euro – und jährlich mit Projektmitteln in Höhe von rund 36.000 Euro für Bildungsprojekte, vor allem, um Frauen in der Landwirtschaft zu fördern.