Ministerpräsident Boris Rhein hat mit der Ministerpräsidentin der Republik Moldau, Natalia Gavrilita, über die aktuellen Auswirkungen auf Moldau angesichts des Ukraine-Kriegs gesprochen. „Wir sehen mit großer Besorgnis gen Osten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine betrifft uns alle. Moldau als unmittelbarer Nachbar spürt den Krieg mehr als alle anderen Länder in Europa. Wir stehen solidarisch an ihrer Seite“, sagte Rhein am Samstag am Rande einer Veranstaltung im Kloster Seeon im Chiemgau.
Bei dem Treffen ging es neben der Flüchtlingsfrage auch um die Region Transnistrien sowie die Energiesicherheit in der Republik. Diese sei eines der Hauptrisiken für ihr Land, wie der nahezu vollständige Stromausfall Ende 2022 deutlich gezeigt habe, so Gavrilita. Moldau sei ein Kollateralopfer des Krieges mit erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Die Ukraine müsse in ihrem Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte unterstützt werden, sagte die Ministerpräsidentin weiter. Gavrilita warb zudem für Investitionen in Moldau sowie Partnerschaften mit deutschen Unternehmen und lud Hessens Regierungschef nach Moldau ein.
Die Republik Moldau habe gemessen an ihrer Bevölkerungszahl mehr Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen als jeder andere Staat, so Rhein. „Dafür danke ich Ihnen. Das ist eine herausragende Leistung. Es ist richtig und wichtig, dass wir uns in Europa solidarisch zeigen und Verantwortung übernehmen.“ Den Status als EU-Beitrittskandidat würdigte Rhein als „Riesenschritt für Moldau und großen Schritt für Europa“.