Hessen ist bereit, an einem Nachfolgeticket für das erfolgreiche 9-Euro-Tickets mitzuarbeiten. Voraussetzung sei, dass der Bund sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung, die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen, einlöse. Dies machte der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag im Hessischen Landtag noch einmal deutlich: „Wir wollen, dass mehr Menschen dauerhaft von der Straße in Bus und Bahn umsteigen. Dafür brauchen wir attraktive Ticket-Angebote – aber das reicht nicht. Wir brauchen auch mehr Geld für den Betrieb und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Denn was hilft das schönste Ticket, wenn der Bus nicht mehr kommt. Da sind sich im Übrigen alle Bundesländer einig.“
Al-Wazir verwies zudem auf die steigenden Energiekosten, die auch die Verkehrsverbünde zusehends belasten: „Neben den vom Bund versprochenen 1,5 Milliarden Euro für den Betrieb von Bussen und Bahnen erwarten wir eine Unterstützung beim Abfedern der aktuell sehr hohen Energiepreise. Das können Länder und Kommunen nicht alleine schultern“, sagte er. Zugleich betonte er, dass auch das Land Hessen seine Hausaufgaben mache: „Schon in diesem Jahr fließen Rekordmittel von insgesamt mehr als einer Milliarde Euro an die drei Verkehrsverbünde in Hessen, die Steigerung ist zum größten Teil vom Land Hessen finanziert worden. In den kommenden Jahren sind nochmal mehr Mittel für die drei Verkehrsverbünde in Hessen geplant. Denn wir meinen es ernst mit der Verkehrswende in Hessen“, sagte Al-Wazir. Im Jahr 2014 lag der Anteil Landesmittel an den Zuschüssen für die Verkehrsverbünde noch bei null Euro, 2022 waren es 153 Mio. Euro, mit denen das Land Hessen den ÖPNV unterstützt und stärkt.