Axel Wintermeyer besucht das Projekt „Jugendgerechter Landkreis Gießen“

Hessische Staatskanzlei

Staatsminister Wintermeyer lobt Initiative „Jugendgerechte Städte und Gemeinden"

Sommerreise des Demografie-Beauftragten in den Landkreis Gießen: „Es ist unverzichtbar, junge Menschen für mehr Beteiligung und ihre Region zu begeistern.“

Am Donnerstag hat der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, im Rahmen seiner Demografie-Sommerreise das Projekt „Jugendgerechte Städte und Gemeinden – jugendgerechter Landkreis Gießen“ besucht. „Es ist ein wichtiger Standortfaktor, wenn gerade die jüngere Generation in einer Region Wurzeln schlägt und diese zu ihrem Lebensort macht. Genau hier setzt das Projekt an und ist daher mit Blick auf den demografischen Wandel so wertvoll. Junge Menschen werden motiviert, sich in unterschiedlichen Bereichen einzubringen und zu engagieren“, lobte der Minister die Arbeit des Projektes für den Landkreis Gießen. Dies ist eine von sechs Initiativen, die für den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Hessischen Demografie-Preis nominiert sind, der im September verliehen wird.

„Wer den demografischen Veränderungen aktiv begegnen möchte, muss die Jugend in den Blick nehmen und dafür sorgen, dass junge Menschen sich wohl fühlen und hier ihre Zukunft sehen“, erläuterte Hans-Peter Stock als Jugenddezernent im Landkreis Gießen, „dazu gehört auch, dass sie ihre Sozialräume mitgestalten können und bei Entscheidungen beteiligt werden. Durch kommunal gestaltete Jugendpolitik, die das gewährleistet, wird der Wohnort für sie zur Heimat, in der sie gerne leben und bleiben.“ Die Initiative „Jugendgerechte Städte und Gemeinden – jugendgerechter Landkreis Gießen“, die von der Jugendförderung des Landkreises initiiert wurde, setzt hier an und sensibilisiert Kommunalparlamente und andere Vereinigungen ebenso wie die Jugendlichen selbst für eine politisch-gesellschaftliche Mitbestimmung auf Augenhöhe.

Jugendbeauftragte für die Belange der jungen Generation

Durch den demografischen Wandel gibt es in der Altersgruppe der unter Dreißigjährigen (U30) weniger junge Menschen, die sich bspw. in Vereinen oder der Politik und als Fachkräfte einbringen. Im Landkreis Gießen soll eine jugendfreundliche Gesellschaft in allen Kommunen verankert und es sollen Mitgestaltungsmöglichkeiten für die junge Generation geschaffen werden. Seit der Kommunalwahl 2021 können daher Personen aus den Reihen der Kommunalparlamente als Jugendbeauftragte gewählt werden, die den Blick der Jugend vertreten und so für die Belange der jungen Generation in der politischen Arbeit eintreten. So wird Jugendpolitik in den Parlamenten fest platziert. Außerdem sollen im Rahmen der Kampagne „Jugend in die Wahllokale“ Wahlhelfer gewonnen werden. „Wenn es der jüngeren Generation Spaß macht, in Wahllokalen oder als Jugendbeauftragte mitzutun, leisten sie einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie sind aber auch Vorbild und Ansporn für andere Menschen in ihrer Altersklasse. Wenn hier eine Gemeinschaft entsteht, bleibt der Wohnort vielfach auch der Arbeitsort. Die Region wird gestärkt“, so Wintermeyer.

Die Bürgermeister und Mandatsträger vor Ort wurden über das Projekt und das Anliegen, speziell die jüngere Generation für ein Engagement in den genannten Themenfeldern zu begeistern, informiert. Bei sehr vielen politisch Handelnden ist das Konzept unmittelbar auf Zustimmung gestoßen. Feste Kooperationspartner sind bisher: die Kommunen Buseck, Laubach, Linden, Lollar, Pohlheim, Rabenau und Staufenberg, 28 Jugendbeauftragte aus 13 Kommunen, der Stab Kreisentwicklung und Strukturförderung des LKGI (Demografiebeauftragter), der Arbeitskreis kommunale Jugendarbeit im LKGI sowie die Arbeitsgemeinschaft Kinder- Jugendbeteiligung um LKGI.

Ländlichen Raum stärken

Abschließend betonte der Minister: „Nicht allein die Ballungsgebiete machen Hessen aus. Rund 85 Prozent der Fläche ist ländlich geprägt. Jeder zweite Hesse ist hier zu Hause. Deshalb muss der ländliche Raum stark und attraktiv bleiben. Dafür sorgen wir mit unserer Politik und haben Faktoren wie zum Beispiel Nahversorgungsmöglichkeiten, Bildungs- und Betreuungsangebote, ärztliche Versorgung sowie die Verkehrsinfrastruktur im Blick.

Mit unserem Demografie-Preis rücken wir Projekte wie hier im Landkreis Gießen in die Öffentlichkeit, die innovativ, beispielgebend und auf andere Orte übertragbar sind. Das Projekt ist zu Recht für den Demografie-Preis nominiert. Wo Menschen die Zukunft ihrer Umgebung selbst in die Hand nehmen, hat Heimat außerhalb der Ballungszentren und Städte eine Zukunft. Dafür wollen wir gemeinsam sorgen“.

Die sechs für den Demografie-Preis nominierten Projekte sind:

  • „Dorftreff Neue Mitte mit Laden und Bistro“, Nidda-Wallernhausen
  • „Jugendgerechte Städte und Gemeinden – jugendgerechter Landkreis Gießen“, Landkreis Gießen, (vorgestellt in Großen-Buseck)
  • „Marktplatz – Arbeitsplatz – Spielplatz“, Butzbach
  • „Ehrenamtlich geführtes, beheiztes, öffentliches Dorfbad Lingelbach“, Alsfeld
  • „Kompetenzzentrum Hof Tolle“, Calden-Fürstenwald
  • „Museumsbus Schwalm-Aue“, Wabern

Hintergrund

Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land“ steht die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes im Mittelpunkt des mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Preises. Aus 80 Bewerbungen hat eine unabhängige Fachjury sechs Projekte ausgewählt. Bei der Preisvergabe sind die Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Projekte entscheidend.