Der Ausbau der Windkraft in Hessen zieht wieder an. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden bereits 45 neue Anlagen genehmigt – so viele wie im gesamten Vorjahr und dreimal so viele wie im Jahr 2020, wie Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Umweltministerin Priska Hinz am Donnerstag mitteilten. Zur Jahresmitte waren in Hessen 1162 Windkraftanlagen in Betrieb, weitere 57 standen vor der Inbetriebnahme.
Umweltministerin Hinz wies darauf hin, dass den Genehmigungs- und Naturschutzbehörden in den Regierungspräsidien in diesem Jahr zehn neue Stellen zugewiesen wurden. „Außerdem haben wir Abläufe standardisiert und die Schulung des Personals intensiviert, um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.“
Bereits heute werden die Vorgaben für 2027 erfüllt
„Hessen hat rund zwei Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen reserviert. Damit erfüllen wir bereits heute die Vorgabe der Bundesregierung für das Jahr 2027“, sagte Wirtschaftsminister Al-Wazir. „Jetzt geht es darum, diese Flächen auch zügig zu bebauen. Dafür ist auch die Einrichtung neuer Stellen am Hessischen Verwaltungsgerichtshof geplant, denn immer noch wird leider ein Großteil der Windenergieprojekte in Hessen beklagt.“
Zur Jahresmitte liefen gegen 74 genehmigte Anlagen Klageverfahren. Ebenso wurden 64 Ablehnungen angefochten.
Bei den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur waren in diesem Jahr bislang 42 Anlagen aus Hessen erfolgreich. „Für ein mittelgroßes küstenfernes Binnenland ist das ein gutes Ergebnis“, sagte Al-Wazir. „Aber wir schöpfen unser Potenzial noch nicht aus. Zur Jahresmitte waren in Hessen 277 Anlagen im Genehmigungsverfahren. Diesen Bestand wollen wir so schnell wie möglich abarbeiten. Das neue hessische Energiegesetz wird deshalb festschreiben, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien im öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient.“