Das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt in der aktuellen Antragsrunde neun HessenFonds-Stipendien an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihrer Heimat bedroht sind. Darunter sind sechs ukrainische Akademikerinnen und Akademiker, zwei aus Afghanistan und einer aus der Türkei. Das Land hatte als Reaktion darauf, dass in immer mehr Ländern der Welt die Freiheit von Wissenschaft und Forschung unter Druck gerät, das Programm erweitert: Zusätzlich zu Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die bereits nach Deutschland geflüchtet sind, können nun auch gefährdete Forschende ein Stipendium erhalten, die sich noch in ihrer Heimat befinden und nach Deutschland ausreisen wollen.
„Ich danke den Hochschulen, die den von Krieg und Verfolgung bedrohten Forschenden eine neue akademische Heimat geben. Unsere Welt steht vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Der entsetzliche Überfall Putins auf die Ukraine, die brutale Unterdrückung abweichender Meinungen in Russland und Belarus, aber auch die Situation in Hongkong oder die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan: In einer wachsenden Zahl von Ländern sind Meinungs- und die Wissenschaftsfreiheit bedroht. Deshalb haben wir unser seit 2016 bestehendes Stipendienprogramm HessenFonds auf in ihrem Heimatland verfolgte und gefährdete Promovierende sowie promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgeweitet, damit sie ihre Tätigkeit bei uns in Hessen fortsetzen können.“
Seit 2016 erhielten in zwölf Antragsrunden des HessenFonds-Programms insgesamt 257 Geflüchtete Unterstützung, darunter 222 Studierende, 22 Promovierende und 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. In der aktuellen 13. Antragsrunde wurden – neben den neun Stipendien für in ihrem Heimatland Verfolgte – fünf geflüchtete Studierende, ein Doktorand und zwei Wissenschaftler für eine Förderung vom 1. April 2022 bis 31. März 2023 ausgewählt.