Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat im Rahmen der Online-Veranstaltung „Wirtschaft trifft Blaulicht“ eine Arbeitgeber-Umfrage angekündigt, mit der das Land ermitteln will, wie hessische Betriebe mit den Herausforderungen für Beschäftigte, die sich ehrenamtlich im Brand- und Katastrophenschutz organisieren, umgehen. Über die Erhebung will das Land Rückschlüsse für die Optimierung der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf gewinnen.
„Der ehrenamtliche Einsatz bei der Feuerwehr und im Katastrophenschutz verlangt den Helferinnen und Helfern aber auch den Arbeitgebern viel ab. Letztere sind zwar gesetzlich verpflichtet, im Einsatzfall ihre Arbeitnehmer freizustellen, allerdings ist uns ganz besonders daran gelegen, dass sie dies mit großer Bereitschaft und bereitwilliger Unterstützung tun. Schließlich sind es unsere Arbeitgeber im Land, die uns dabei helfen, dass wir das System der schnellen Hilfe vor Ort in unseren hessischen Kommunen am Leben erhalten können. Die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Arbeit ist uns daher ein sehr wichtiges Anliegen, dem wir uns seit vielen Jahren intensiv widmen. Mit einer Arbeitgeber-Umfrage erhoffen wir uns zusätzlichen Input über die Situation in den Betrieben, aus denen wir die entsprechenden Maßnahmen ableiten und die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf weiter verbessern wollen“, so Innenminister Peter Beuth.
Verbesserte Bedingungen für Arbeitgeber und -nehmer
Bereits seit dem Jahr 2016 fördert das Hessische Innenministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Hessen sowie den Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz den Austausch zwischen Unternehmen und den Organisationen im Brand- und Katastrophenschutz mit der Initiative „Wirtschaft trifft Blaulicht“. Ziel ist die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf durch verbesserte Bedingungen für Arbeitgeber und -nehmer. Die Arbeitgeber-Umfrage, deren Ergebnisse im Herbst 2022 veröffentlicht werden sollen, soll das Spannungsfeld zwischen Beruf und Ehrenamt aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
„Die rund 80.000 ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Hessen sind für den Brand- und Katastrophenschutz in unserem Land von unschätzbarem Wert. Um dieses wertvolle System für die Zukunft zu erhalten, ist die Gesellschaft zwingend darauf angewiesen, dass die Ehrenamtlichen auf eine gute und verständnisvolle Zusammenarbeit mit ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern treffen. Mit der Kampagne wollen wir die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf stärken, aber auch unterstreichen, welchen besonderen Mehrwert ehrenamtlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Arbeitgeber haben: Sie sind krisenfeste, verlässliche und belastbare Mitarbeiter sowie hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte“, betonte Innenminister Peter Beuth.
Wirtschaftlicher Mehrwert durch Ehrenamt
Die Umfrage soll deshalb auch ermitteln, wie stark hessische Unternehmen diesen Pluspunkt schon für ihre Arbeitgebermarke und damit für die Suche nach qualifizierten Personal nutzen. Das Land erhofft sich von der Umfrage neue Erkenntnisse, die helfen, die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf auch bei größeren Belastungen weiter gut zu steuern und für gegenseitige Unterstützung zu sorgen.
Um das Bewusstsein von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern um die Unentbehrlichkeit des Ehrenamts und den wirtschaftlichen Mehrwert der Beschäftigung von freiwilligen Helferinnen und Helfer zu erhöhen, hat das Land 2019 die „1+1=2 – Eine starke Verbindung“ ins Leben gerufen. Auf der Kampagnenseite https://www.einestarkeverbindung.orgÖffnet sich in einem neuen Fenster sind Filme, Flyer und verschiedene Motive hinterlegt, die Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten für ihre Arbeit nutzen können. Die in Foto und Film gezeigten Einsatzkräfte sind auch in der Realität Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren bzw. im Katastrophenschutz organisierten Hilfsorganisationen in Hessen.
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