Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt 12.755 Euro an die Freiwillige Feuerwehr Waldhausen 1908 e.V. sowie 5.363 Euro an die Freiwillige Feuerwehr 1928 Wilsenroth e.V. auf den Weg gebracht.
Vereinsarbeit an moderne Standards anpassen
„Wir wollen, dass ehrenamtlicher Einsatz lebendig ist und dass sich immer mehr Menschen finden, die einen Teil der eigenen Freizeit zum Wohl der Gesellschaft einsetzen. Dies ist gerade bei Hilfsorganisationen besonders wichtig, da wir alle davon profitieren“, betonte Ministerin Sinemus. „Dabei kann der digitale Wandel helfen. Denn er kann vielfach helfen, Zeit zu sparen, effizienter zu arbeiten und damit das Ehrenamt hoffentlich ein stückweit attraktiver zu machen. Und in der Corona-Pandemie hat er vielen ermöglicht, die Vereinsarbeit zumindest teilweise aufrecht zu erhalten.“
Die Freiwillige Feuerwehr Waldhausen will mit dem Fördergeld eine zentrale IT einrichten, um sowohl die Vereinsarbeit zu vereinfachen als auch den Datenschutzvorgaben entsprechend zu agieren. Außerdem sollen die Daten gesichert werden und durch die neue Struktur eine Übergabe an spätere Vorstandsmitglieder einfacher werden. Auch die Freiwillige Feuerwehr Wilsenroth will dank der Förderung die Vereinsarbeit an moderne Standards anpassen. Hierzu will der Verein unter anderem ein eigenes Cloudnetzwerk einführen, um die klassische Vereinsarbeit digital organisieren und effizienter bewältigen zu können.
Großer Bedarf, digitalen Wandel anzugehen
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 160 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 450 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt steht ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.