Wissenschaftsstaatssekretär Christoph Degen (5.v.li.), Sozialstaatssekretärin Strube (6.v.li.), Fritzlars Bürgermeister Hartmut Spogat (9.v.li.), Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung Andreas Winkel (10.v.li. im Karohemd)

Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Sozialstaatssekretärin Strube übergibt Fritzlar Tastmodell der Innenstadt

„Barrierefreiheit ist Grundvoraussetzung für gleichberechtigtes Miteinander“

Am Rande des Hessentags hat Sozialstaatssekretärin Manuela Strube der Stadt Fritzlar ein Tastmodell der historischen Innenstadt übergeben. Bürgermeister Hartmut Spogat nahm es stellvertretend für Stadt und Öffentlichkeit in Empfang. „Dieses Modell ermöglicht nicht nur einen neuen wie ungewöhnlichen Blickwinkel auf die wunderschöne Innenstadt Fritzlars, sondern macht sie erfühl- und greifbar. So können auch Blinde und Menschen mit starker Sehbehinderung ihre Vorstellung der Gegebenheiten um eine Dimension erweitern“, sagte Strube. Auch Bürgermeister Spogat äußerte sich angesichts der neuen Möglichkeit, die Stadt zu erfahren, erfreut: „Der Wunsch, die reichhaltige Geschichte Fritzlars auch für eingeschränkte Einwohner wie Besucher erlebbar zu machen, war schon lange vorhanden. Durch die Ausrichtung des Hessentags ist es nun möglich geworden. Das Tastmodell ist ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit in unserer Altstadt und es wird ein fester Bestandteil der Führungen der Stadtführergilde Fritzlar e.V.“, so Spogat.

Bei dem in Handarbeit aus Bronze gefertigten Modell sind die Häuser und Straßen mit hohem Detailgrad dargestellt, um die Charakteristik der jeweiligen Objekte sowohl optisch als auch durch Tasten erfahrbar zu machen. Gleichzeitig kommt es ohne störende kleinteilige oder scharfkantige Elemente aus. Das Miniatur-Fritzlar wird auf einem für Rollstühle unterfahrbaren Sandstein-Sockel zwischen Rathaus und Dom auf dem Dr.-Jestädt-Platz aufgestellt. Finanziert wurde es mit über 40.000 Euro und damit zum größten Teil aus Fördermitteln des Landes.

„Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung für ein gleichberechtigtes Miteinander. Wir unterstützen die hessischen Kommunen dabei, Barrieren abzubauen und so zu einem inklusiven Sozialraum zu werden“, sagte Staatssekretärin Strube, die ergänzte: „Seit Inkrafttreten der Förderrichtlinie zum Ausbau inklusiver kommunaler Angebote im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Nachfrage ungebrochen hoch und sogar ansteigend. Das zeigt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Das ist so erfreulich wie wichtig, denn der Abbau von Barrieren und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention können uns nur gemeinsam gelingen.“

Hintergrund

Das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales hat die Förderrichtlinie zum Ausbau inklusiver kommunaler Angebote im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention im vergangenen Jahr in Kraft gesetzt, mit der das Land Maßnahmen zur Barrierefreiheit mit bis zu 90 Prozent der Gesamtkoten unterstützen kann. Auf Grundlage der Förderrichtlinie stellt das Land jährlich mindestens acht Millionen Euro zur Verfügung, um öffentliche Gebäude und Einrichtungen der hessischen Kommunen barrierefrei umzubauen.  

Schlagworte zum Thema