„Beide Preisträger leben und verkörpern in beeindruckender Weise die Werte, die Walter Lübcke vertreten und vorgelebt hat. Er war ein aufrechter und mutiger Demokrat, der sich unermüdlich für Freiheit, Toleranz und Respekt im gesellschaftlichen Miteinander eingesetzt hat“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Wolfhagen. Jörg Eigendorf nahm den Preis dort stellvertretend für seine Frau entgegen. Der Ministerpräsident überreichte zudem Vertreterinnen und Vertretern der Walter-Lübcke-Schule die Auszeichnung. Die Hessische Landesregierung vergibt den Preis im Gedenken an den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten damit zum zweiten Mal. Geehrt werden Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besonderer Weise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie engagieren.
Eigendorf ist „Sprachrohr für die Menschen“
Der Ministerpräsident würdigte die ZDF-Journalistin für ihren „fortwährenden journalistischen Einsatz im Namen der Demokratie“. Katrin Eigendorf, geboren 1962 in Tönisvorst (Nordrhein-Westfalen), studierte Journalistik in Dortmund und Paris und absolvierte anschließend ein Volontariat beim WDR. In den vergangenen drei Jahrzehnten war sie als Auslandskorrespondentin für ARD, ZDF und RTL im Einsatz und berichtete in dieser Zeit unter anderem aus Afghanistan und über den Krieg in der Ukraine. Für ihre Reportagen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. „Als Reporterin berichtet Katrin Eigendorf oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens über das Grauen des Krieges. Aktuell immer wieder auch über die furchtbaren Geschehnisse aus der Ukraine. Glaubwürdig schafft sie ein unmittelbares Bewusstsein für dessen Auswirkungen. Sie geht in die entlegensten, gefährlichsten Gebiete, um Missstände aufzudecken und Zuschauerinnen und Zuschauer wachzurütteln. Dabei schafft sie es, den Opfern von Krieg, Vertreibung und Unterdrückung Gehör zu verschaffen und eine Stimme zu geben. Sie ist ein Sprachrohr für die Menschen. Als mutige Journalistin verdient sie unser aller Respekt“, sagte der Regierungschef.