Hessisches Ministerium der Finanzen

Weiter gutes S&P-Rating für Hessen

Bei der turnusmäßigen Überprüfung hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) ihre positive Einschätzung von Hessens Kreditwürdigkeit mit „AA+ mit stabilem Ausblick“ bestätigt.

Zitate Finanzminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz:

„Hessens Haushaltspolitik ist und bleibt zuverlässig und stabil. Wir geben nur das aus, was wir uns auch leisten können. Es ist deshalb folgerichtig, dass Standard & Poor’s ihr gutes Rating für Hessen erneut bestätigt hat.“

„Das gute Rating ist fast schon zur Routine geworden, darf aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Haushaltslage aktuell äußerst angespannt ist. Dank einer seit Jahren soliden Finanzpolitik mit wichtigen Weichenstellungen – wie der Einführung der Schuldenbremse, der Haushaltskonsolidierung und der Bildung von Konjunkturrücklagen – konnten wir die Krisen und Einnahmeausfälle der vergangenen Jahre gut überstehen.“

„Jetzt müssen wir den Kurs konsequenter Haushaltspolitik auch in finanziell besonders herausfordernden Zeiten halten. Denn nur wenn wir weiterhin sparen und gezielt investieren, schaffen wir eine finanzpolitisch nachhaltige Grundlage für die zukünftige Entwicklung unseres Landes – und nebenbei auch positive Bewertungen an den Kapitalmärkten.“

Auszüge aus dem Ratingbericht (in eigener Übersetzung aus dem Englischen):

„Wir glauben, dass das hessische Finanzmanagement gut vorbereitet und in der Lage ist, die anstehenden haushaltspolitischen Herausforderungen umsichtig zu bewältigen. Unserer Meinung nach wird Hessen in der Lage sein, Kosteneinsparungen vorzunehmen, um insgesamt ausgeglichene Haushalte zu gewährleisten.“

„Das bisherige Engagement Hessens für Haushaltskonsolidierung und Kostenkontrolle unterstreicht unsere Einschätzung der politischen und administrativen Stärke des Landes.“

„Im Rahmen seines kommunalen Hilfsprogramms tilgt Hessen die kurzfristigen Schulden seiner Kommunen aus dem Landeshaushalt, womit das Land unseres Erachtens eine Vorreiterrolle unter den deutschen Bundesländern bei der Entschuldung ihrer Kommunen einnimmt.“

„Hessen weist einen hohen Standard im Schulden- und Liquiditätsmanagement auf, indem es sein Schuldenportfolio aktiv verwaltet. Das Land hat die Zinssätze für bestimmte Laufzeiten festgeschrieben und die durchschnittliche Laufzeit seines Schuldenportfolios deutlich verlängert. Diese Maßnahmen erhöhen die Planbarkeit der Zinszahlungen.“

Fragen und Antworten

Nein, Hessen ist nicht verpflichtet, sich von einer Ratingagentur bewerten zu lassen. Allerdings ist ein Rating am Kapitalmarkt Voraussetzung dafür, dass Anleihen des Landes bei Investoren national und international vermarktbar sind. Investoren benötigen für ihre Investmententscheidung ein anerkanntes Rating. Ratings führen auch zu einer Vergleichbarkeit. Deshalb lassen sich alle Bundesländer von mindestens einer Ratingagentur bewerten.

Hessen lässt seine Kreditwürdigkeit seit 2000 von S&P und seit diesem Jahr zusätzlich auch von der europäischen Ratingagentur Scope bewerten. Mit den Ratings wird Hessens Bonität als Schuldner von unabhängigen Dritten objektiv dokumentiert. Mit den ausführlichen Analysen der finanzpolitischen und wirtschaftlichen Situation können Kapitalgeber im In- und Ausland das Risiko beim Erwerb von Anleihen des Landes besser einschätzen. Die Transparenz zahlt sich aus: Je besser das Rating, desto niedriger sind die so genannten Spreads (Auf- oder Abschläge zu den Kapitalmarktzinsen), die das Land für seine Anleihen bezahlen muss.

Hessen startete bei seinem ersten Rating von S&P im Jahr 2000 mit der Bestnote AAA. Unter anderem wegen der angespannten Haushaltslage und steigenden Verschuldung erfolgte allerdings 2003 eine Herabstufung auf AA+ und 2005 wiederum auf AA, jeweils mit stabilem Ausblick. Erst 2017 führten eine verbesserte Finanzlage und die erste Schuldentilgung seit Jahrzehnten zur Verbesserung des Ausblicks auf „positiv“. 2018 folgte dann die Hochstufung auf AA+, die bis heute unverändert geblieben ist. Von der europäischen Ratingagentur Scope wurde Hessen in diesem Jahr erstmalig bewertet – und hat dabei die Bestnote „AAA mit stabilem Ausblick“ erhalten.

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