Inhalt des Vortrags
Die Revolution von 1848/49 wurde in den Augen der Beteiligten durch die Taten und den Charakter einzelner Persönlichkeiten entschieden. Heinrich von Gagern wurde dabei zum Idol des liberalen Bürgertums. Sein politischer Werdegang galt als Beweis seiner Gesinnung, seine charakterlichen Eigenschaften befähigten ihn aus Sicht seiner Anhänger zur Führungsfigur für Deutschland. Auf der Grundlage dieser Popularität konnte er als Präsident der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche wesentlichen Einfluss auf die Arbeit des Parlaments nehmen und als Reichsministerpräsident seit Dezember 1848 die Fertigstellung der Frankfurter Reichsverfassung sichern. Das Scheitern der Verfassung sollte auch sein öffentliches Bild beschädigen. Der Vortrag will den Zusammenhang zwischen Selbst- und Fremdinszenierung der Persönlichkeit Gagerns und seinem politischen Handeln aufzeigen.
Informationen
Referent: PD Dr. phil. Frank Möller