Inhalt des Films
„Für das kirchliche und gesellschaftlich-politische Establishment war Martin Niemöller seit Jahrzehnten eine Provokation, ein Kirchenmann, dem das prophetische Amt der Kirche immer über deren Angepasstheit und Ausgewogenheit ging. „Einseitigkeit", Brüche und Wandlungen kennzeichnen seine Lebensgeschichte. …
Niemöllers Biografie vereinigt die Extreme deutscher Geschichte: fraglosen Gehorsam, unbezweifelten Nationalismus, bedingungslosen Pazifismus. Sehr bewusst haben die beiden Filmautoren Hannes Karnick und Wolfgang Richter die Montagetechnik des geschichtlich-biografischen Materials gleichsam als Gegengewicht zur persönlichen Faszinationskraft Niemöllers eingesetzt.
Gerade dadurch aber wird die Person Martin Niemöllers umso wichtiger; wird wahrhaft repräsentativ: als Protestant, als Deutscher, als lebendiger; widersprüchlicher Mensch auf der Suche nach dem Frieden in der Welt. Provokation und Paradoxie, die Grundzüge dieser Biografie, haben die beiden Filmemacher konsequent und überzeugend zum ästhetischen Prinzip ihres Dokumentarfilms gemacht.“ (Begründung epd „Film des Monats“)
"Was würde Jesus dazu sagen?" - der Haupttitel des Films, war Leitmotiv für Martin Niemöllers Handeln und ist nach wie vor eine provozierende Frage an unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Film, der am 31. August 1985 in der Frankfurter Paulskirche Premiere hatte, fand im Kino weit über 50.000 Zuschauer und Zuschauerinnen. Am Buß- und Bettag 1987 wurde der mit der Fernsehspielredaktion des SFB (heute rbb) koproduzierte Dokumentarfilm um 20:15 im 1. Programm der ARD ausgestrahlt.
Informationen
Dokumentarfilm von Hannes Karnick und Wolfgang Richter
Produktion: docfilm Darmstadt,
1985, 110 min., 35 mm / DCP
FSK „besonders wertvoll“ – ohne Altersbeschränkung
Reservierungen: keine Reservierungen möglich