Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sieht einen starken Zusammenhalt als unverzichtbar für eine funktionierende Gesellschaft. „Oft wird die Stärke eines Landes anhand von Wirtschaftszahlen oder von Gesundheits- und Sozialversorgung gemessen. Aber zu den Stärken von Hessen gehören auch der gesellschaftliche Zusammenhalt und das respektvolle Miteinander im Alltag. Für diese Werte und diese Haltung brauchen wir Menschen, die sich freiwillig engagieren“, sagte Ministerpräsident Rhein am Sonntag auf dem 60. Hessentag in Pfungstadt. Unter dem Titel „Hessen lebt Respekt – was unser Land zusammenhält!“ hat er mit dem Frankfurter TikToker Younes Zarou, der DFB-Schiedsrichterin Julia Boike aus Altenstadt und dem Notfallsanitäter Christoph Grüne aus Frankfurt über Respekt im Alltag und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hessen diskutiert. Das Gespräch fand als Teil der Kampagne „Hessen lebt Respekt“ der Hessischen Landesregierung statt, die seit 2017 für Werte wie Toleranz, Fairness, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft wirbt.
Die Gäste berichteten über Angriffe und Beleidigungen während ihrer Arbeitseinsätze. Ob auf dem Fußballplatz, bei einem Einsatz am Unfallort oder in den sozialen Netzwerken: Die Zahl der Anfeindungen und das Maß an Respektlosigkeit seien in den vergangenen Jahren gestiegen, erläuterten die Gesprächspartner. „Wir lassen nicht zu, dass Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte, die täglich für unsere Sicherheit und Schutz sorgen, bei ihren Einsätzen bedroht, bespuckt, getreten und geschlagen werden. Wir gehen auch gegen Hass und Extremismus im Netz vor. Wer im Internet hetzt oder gar zu Gewalttaten aufruft, wird in Hessen konsequent verfolgt und bestraft“, sagte der Ministerpräsident.
Fast die Hälfte aller Hessinnen und Hessen übt ein Ehrenamt aus
In Hessen seien knapp 2,5 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert. „Dieser Einsatz ist für eine funktionierende Gesellschaft unverzichtbar. Ohne ihn würde vieles im Alltag nicht funktionieren“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Das freiwillige Engagement vieler Menschen bei uns ist einzigartig und macht unser Land lebenswert. Die Hessische Landesregierung fördert und unterstützt dies auf vielfältige Weise: Ob im Sport, in der Kultur oder in der Arbeit mit Jugendlichen, wir schaffen die notwendigen Strukturen und geben auch finanziell Rückendeckung."
Auszeichnung von Ehrenamtlichen als „Menschen des Respekts“
Im Anschluss an die Gesprächsrunde zeichnete Ministerpräsident Boris Rhein acht Ehrenamtliche aus Hessen als „Menschen des Respekts“ aus. „Sie stehen mit ihrem Einsatz für die Werte, die wir als Landesregierung mit unserer Respektkampagne fördern und wertschätzen“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Das ehrenamtliche Engagement in Hessen ist allgegenwärtig und dabei sehr unterschiedlich. Die einen sind Retterinnen und Retter, wenn die Not am größten ist. Sie löschen Feuer, bekämpfen Naturkatastrophen oder leisten Erste Hilfe. Andere wiederum übernehmen Aufgaben im Sportverein, begleiten Menschen mit Beeinträchtigungen oder setzen sich für Demokratie ein. Davor habe ich großen Respekt.“
Folgende Personen hat Ministerpräsident Boris Rhein als „Menschen des Respekts“ ausgezeichnet:
- Christa Kreis und Marie Ludwig vom Sportverein TV Groß-Umstadt, die seit Jahren Sportangebote für Kinder mit Behinderungen organisieren.
- Gastronom Thilo Hanke aus Darmstadt lädt zur Adventszeit Bedürftige und Obdachlose zu einem Weihnachtsessen in sein Gasthaus zum Braustüb’l ein.
- Tobias und Christian Pfeifer leiten die Freiwillige Feuerwehr in Lindenfels.
- Benedikt Weber vom Bundesverband Neurofibromatose ist der Initiator des jährlichen bundesweiten „nf2run“ in Rodgau-Dudenhofen.
- Jochen Richard Knoblauch vom Landeskommando Hessen begleitet ehrenamtlich die Jugendfreizeiten des evangelischen Stadtjugendpfarramts.
- Julian Zell aus Eltville ist der Organisator des „100-Kilometer Laufs gegen Rassismus“.